Hubschrauberlandeplatz in Vitte vor Fertigstellung?
Der Bau des Hubschrauberlandeplatzes in Vitte, schreitet in großen Schritten dem Ende entgegen. Es fehlt natürlich noch die Befeuerung des Platzes und andere wichtige Dinge, um einen Landeplatz überhaupt betreiben zu dürfen. Beispielsweise fehlt noch der Windsack, der dem Piloten die Windrichtung anzeigt.
Hallo Thomas trotzdem wir nicht immer einer Meinung sind versteh ich schon um was es Dir geht ! Um das einmalige sch?tzenswerte unserer Lieblings Insel ! Und ich glaube das eint uns alle ! Und besonders wichtig immer und zu allem ja und Amen zu sagen tut unserer Insel nicht gut ! Also lass uns weiter hinterfragen und positiv streiten ! Gru? J?rg PS der Pavillon gef?llt mir wirklich
🙂
So machen wir’s. Ich danke dir ?brigens f?r den Hinweis auf die “Verbissenheit”. Da ist schon was dran. Ich werde mal versuchen, manches etwas gelassener zu betrachten. (Kann aber sein, dass das nicht immer klappt.)
Hallo ohne Oberlehrer zu sein trotzdem Thema verfehlt ! Deine Hartn?ckigkeit in Ehren aber das hat schon etwas verbissenes ! Und was wissen wir schon was Hauptmann oder all die anderen gewollt oder nicht gewollt haetten ! Ich behaupte mal sie sie h?tten ja gesagt zu den Ver?nderungen auf unserer aller Geliebten Insel ! Und was den Pavillon anbelangt der gef?llt mir jetzt im Sommer immer besser und macht auch Sinn ! Denk ich jedenfalls ! Gru?
Jo, is ja schon recht. Ich sach ja schon gar nichts mehr. Au?er: Was den Pavillon betrifft, meinetwegen. Da kann man auch ganz anderer Meinung dr?ber sein. Sei’s drum, die Zeit bleibt halt nicht stehen. Aber diese ….
Wenigstens sind es Rasensteine. Soll Gras dr?ber wachsen.
Thomas
Hallo Beate,
ja, ja und ja – du sprichst nat?rlich ein paar sehr ?berlegenswerte und richtige Punkte an. Ich will hier auch nicht recht haben oder den Schlaumeier geben oder so etwas. Darum geht es mir ?berhaupt nicht. Mir geht es um etwas anderes, aber um das zu erkl?ren, muss ich kurz ausholen.
OK, stimmt, manchmal m?ssen Leute im Winter ausgeflogen werden. Wir waren auch schon dreimal im Winter da – was fast noch sch?ner ist als im Sommer, stimmt’s? – und es kann hier ziemlich kalt werden, das ist wahr. Aber lass es alle f?nf Jahre sein, dass ein solcher Winter wie 2009 ?ber die Insel hereinbricht. Lass uns annehmen, dass dann 100 Leute ausgeflogen werden m?ssen. Macht 200 Leute auf 10 Jahre und einmal die komplette Insel in 50 Jahren. Dann ist es doch auch wieder eine G?terabw?gung: Muss ich f?r dieses H?uflein Menschen, um das es am Ende der Strecke geht, eine der sch?nsten Wiesen der Insel und in gewisser Weise das “Entree” von Vitte versiegeln und verbauen? Ist es das wert?
Wir steuern immer schneller auf die Dienstleistungsgesellschaft zu. Immer mehr Leute haben ein Smartphone, fast jeder hat einen Laptop. Die meisten k?nnen ihren Job heute auch von zuhause oder aus dem Urlaub erledigen – jedenfalls f?r ein paar Tage. Au?erdem kann man auch lernen aus so einem Winter wie 2009 und sagen: “Ich fahre im Winter auf eine Insel in Nordeuropa. R?ckreisezeitpunkt mit Risiko behaftet.” Fertig.
Was mich bei der Hubschrauberlandeplattform umtreibt, ist folgendes: Irgendwer hat hier in diesem Blog mal so etwa geschrieben: “Was meckert ihr hier rum? Die Regierung schenkt euch einen Landeplatz und euch ist es auch wieder nicht recht. Dann geht doch gleich nach Binz.”
Das ist in meinen Augen kompletter Unsinn und verweist doch auf den Knackpunkt. Zun?chst mal kann eine Regierung gar nichts schenken. Sie verwendet immer das Geld, das sie zuvor von der Gemeinschaft – uns allen – via Steuern eingezogen hat. Das macht ?ffentliche F?rdermittel so problematisch. Die Politiker geben das Geld fremder Menschen aus. Geld, das sie nicht selbst verdienen mussten. Deshalb macht sich bei ?ffentlichen Projekten immer irgendwer die Taschen voll, ob in Darmstadt, Berlin, Br?ssel, Washington oder Hiddensee. (Nebenbei: H?tte Hauptmann sich einen Glaspalast f?r 640.000,- Euro in den Garten gebaut?)
Ich sch?tze, es gab ?ffentliche F?rdermittel und das Geld musste weg. Also haben einige beschlossen, diese sinnfreie Landeplattform zu bauen. Zum Vorteil weniger und zum Nachteil vieler; vor allem zum Nachteil der Natur, die wie immer als kostenlose Bezugsquelle f?r knappe, wertvolle Ressourcen hergenommen wird und ihr Leiden nicht artikulieren kann, auch nicht bei Wahlen. Zum Gl?ck gibt es heute Internetplattformen wie diese, wo man solche Fragen diskutieren kann. Das Internet gibt uns die M?glichkeit, formale Meinungsfreiheit in echten Meinungswettstreit zu verwandeln, formale Demokratie in gelebte Demokratie. (Amen.)
Politiker sollen die Interessen der Gemeinschaft vertreten, nicht die von Cliquen. In diesem Sinne, finde ich, m?ssen wir unbequem sein. Allein schon deshalb, weil wir heute die technischen M?glichkeiten dazu haben, tragen wir eine gr??ere Verantwortung f?r ziviles Engagement auch zwischen den Wahlen. Ob als B?rger seiner Stadt, als Konsument oder eben als Urlauber: Jeder hat heute die M?glichkeit, “etwas zu tun”, Fragen zu stellen und auf eine am Gemeinwohl orientierte Politik hinzuwirken.
H?tte es das Internet vor 50 Jahren schon gegeben, w?re manchem deutschen – und europ?ischen – Urlaubsziel sicher einiges erspart geblieben. Hiddensee ist bislang recht gut davon gekommen. Eine kritische ?ffentlichkeit kann vielleicht einen Beitrag dazu leisten, dass das so bleibt.
Kurz: Hiddensee ist einfach zu schade, um zuzuschauen, wie es vom Druck des Geldes weggesp?lt wird. Nur deshalb bin ich in diesem Punkt so hartn?ckig.
Pardon & Gru?
Thomas
Ich fahre nun seit Jahrzehnten auf die Insel. War in Sommern und Wintern hier. In den letzten Jahren sind zunehmende Hubschraubereins?tze von mir bemerkt worden (im Gegensatz zu meinen Erinnerungen aus Kindertagen, die so 35-40 Jahre her sind.) Ich habe den Hubschrauber neben mir an einem schmalen Strandabschnitt an der Steilk?ste landen sehen, als jemand dort nicht mehr von der Stelle kam. Auch an einem Strandzugang in Neuendorf habe ich ihn landen sehen, als dort jemand nach Kreuzotterbiss schneller Hilfe bedurfte. Die letzte Landung au?erhalb des neuen Landeplatzes beobachtete ich am 01.08.12, am Ortausgang von Vitte Richtung Heiderose, direkt an der “Deichkreuzung”. Insofern stimme ich der Professionalit?t der Piloten in jedem Fall zu. Am genannten Tag war ?brigens auch ein Notarztwagen nebst Krankenwagen anwesend, und das war nicht das Auto der ?rzte, das immer vor der Praxis in Vitte. Sehen ist.
Meine Wirtin erz?hlte, dass der neue Landeplatz gebaut w?rde, damit problemlos auch die Milit?rhubschrauber landen k?nnen. Mein letzter Winter auf Hiddensee war der Jahreswechsel 2009/2010. Wir hatten unsere Abfahrt f?r den 02.01.2010 geplant. Untergebracht waren wir in Kloster. Ich kann nur sagen, wir haben die allerletzte F?hre bekommen, die noch Menschen von der Insel bringen konnte. Das bedeutete einen Fu?marsch mit Gep?ck bis Neuendorf (der Inselbus konnte sich aufgrund der zu bew?ltigenden Menschenmassen nicht mehr an Fahrpl?ne halten und war, aus Grieben kommend, schon in Kloster rappelvoll), denn von Vitte aus war der F?hrverkehr bereits eingestellt worden. Anschlie?end kamen Eisbrecher zum Einsatz, bis auch diese im Eis nicht mehr weiterkamen. Das bedeutete, Menschen, die die Insel verlassen mu?ten (Urlaub zu Ende, Arbeit auf dem Festland), wurden ausgeflogen. Derer Winter hat es nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal gegeben. und meine Wirtin berichtete von mehreren Hubschraubereins?tzen gro?er Maschinen, die mehr als nur einen Menschen an Bord nehmen k?nnen, die ?ber ihr Haus flogen.
Meiner Meinung nach hat es unter diesem Aspekt durchaus Sinn, einen entsprechenden Landeplatz zu errichten. W?nschenswert w?re nat?rlich die ausschlie?liche Nutzung f?r die Insulaner oder deren G?ste und nicht etwa zum Einfliegen von VIP’s. Und f?r die von mir beschriebenen Situationen ist Vitte eben auch der zentralste Ort.
Gr??e von Beate
Hallo Sandro,
vielen Dank f?r die Informationen. Da war doch einiges Erhellendes dabei. Trotzdem ?berzeugen mich deine Argumente nicht und deshalb m?chte ich noch einmal kurz darauf eingehen.
Zu Punkt 1: Wenn etwas auf europ?ischer Ebene geregelt wird, dann muss es deshalb l?ngst noch nicht sinnvoll sein. Dass Europa zusammenw?chst ist klasse, aber die europ?ische B?rokratie bringt in meinen Augen auch viel Murks hervor. Davon lesen wir gerade t?glich in der Zeitung. Und auch die Hubschrauberlandeplattform auf Hiddensee zeigt mir nur: Was auf Malta funktioniert und in der Weite Finnlands in Ordnung ist, muss auf einer kleinen Insel mit begrenzter Fl?che noch lange nicht richtig sein.
Zu Punkt 2: Pardon, aber ist das nicht genau der Haken an der Sache? Dass es bald eine zentrale Landeplattform f?r die gesamte Insel gibt, das hei?t doch: Vorher kam der Helikopter zu den Leuten – k?nftig m?ssen die Leute zum Helikopter kommen. Oder?
Zu Punkt 3: Da kann man nur hoffen, dass die Ungl?cksf?lle stets in der N?he des Landeplatzes geschehen. Denn wenn einer oben am Leuchtturm einen Herzinfarkt erleidet und erst hinuntergeschafft werden muss zum Helikopterlandeplatz (siehe Punkt 2), dann d?rfte es f?r einige zu sp?t sein.
Was ich ebenfalls nicht verstehe: Wieso ist der “Notarzt vor Ort”? Das Arzthaus ist doch am S?derende von Vitte. Hat der (neue) Notarzt einen zweiten Standort in der N?he des Helikopter-Landeplatzes? Wo sollte das denn sein?
Hiddensee ist ein Traum. Ihre Sch?nheit wird ihr niemand nehmen k?nnen. Aber ihre Besonderheit. Und da sind einige auf einem ziemlich guten Weg, meine ich. F?r die Zukunft m?chte ich eurer Insel daher nur das Beste w?nschen: Geldmangel und Wasserknappheit.
Gru?
Thomas
@ Thomas und BITTE Nicht im Namen
Der Hiddensee Bewohner und ihrer G?ste sprechen wenn du nur deine eigene Meinung hier vertrittst ! Ich kenne viele die anders dar?ber denken ! Gru?
Mir ist es dennoch lieber das der Pilot im Ernstfall auf der Plattform landet als auf dem Arsch einer Kuh !!!! Und ich glaube fest daran das dies auch all die genannten Pers?nlichkeiten unserer Insel so sehen wuerden ! Ilse Ebel heli zerzaust die Kamera im Anschlag ich bin sicher sie hatte nichts dagegen !
Moin J?rg,
mag alles sein. Trotzdem beantwortet das nicht die entscheidenden Fragen:
1. Wozu diese Plattform?
2. Warum gerade da?
3. Waren diese 340.000 Euro wirklich im Sinne der B?rger (und der Urlaubsg?ste) angelegt?
Ich habe diese Frage schon einmal in diesem Blog gestellt: Was ist, wenn in Neuendorf, Grieben oder Kloster jemand dringend gerettet werden muss? Wo landet der Hubschrauber dann? Der Vorteil der ganzen Sache leuchtet mir nicht ein. Und selbst wenn ein Vorteil da ist: Es h?tte sicher Standort-Alternativen gegeben.
Der Rest l?uft unter “humoristische Zuspitzung und ?bertreibung”. Man will sich ja auch mal Luft machen.
Gru?
Thomas
zu Punkt 1 : weil diese Plattform nach europa-baurechtlicher Norm errichtet wurde ( von Malta bis nach Finnland) und eine Abweichung gesetzesfern bzw. GARNICHT zulassungsfrei w?re
zu Punkt 2 : weil sie auf einem der letzten gemeindeeigenen Grundst?cke errichtet wurde, die eine Bauma?nahme solcher Coleur erm?glichten, zumal sie im MIttelpunkt der Insel liegt und sich eine Erreichbarkeit von Nord nach S?d die Wage h?lt (inklusive Polizei, Notarzt–> Vorort)
zu Punkt 3 : Wenn der Hiddenseeer bzw. Urlauber die schnellstm?gliche medizinische Versorgung erh?lt die ihn ?ber einen Herzinfarkt, Hirnschlag hinwegrettet –> JA
mit entbehrlichem Gruss
Heute, Vitte, gegen 19:00 Uhr. Offenbar ein Notfall. Der Hubschrauber kommt angesaust, fliegt einen eleganten Bogen und landet majest?tisch, leicht und locker – auf dem Bolzplatz. (Kein Wunder eigentlich, es sind n?mlich keine Anf?nger, die so einen Vogel fliegen, sondern so ziemlich die am besten ausgebildeten Piloten, die wir haben und vermutlich sind diese Typen in der Lage, ihren Heli auch auf dem Arsch einer Kuh zu landen, wenn er breit genug ist.) H?tte es eines Bildes bedurft, um die Idiotie der Baustelle nebenan zu illustrieren, heute h?tte man es fotografieren k?nnen. Viele haben das auch getan. 340.000 Euro wurden zur gro?fl?chigen Verschandelung der Insel in die Hand genommen. Verschenktes Geld. Es fragt sich wirklich, wer davon etwas hat. Die Hiddenseer und ihre Urlaubsg?ste sind es jedenfalls ganz augenscheinlich nicht.
Klasse! Der Fortschritt macht Fortschritte. Jetzt fehlt nur noch ein passender Name f?r dieses neuerliche Meisterst?ck der Inselentwicklung. Ein Gerhart-Hauptmann-Haus gibt es ja leider schon – und was f?r eins, seit der Weltbad-Pavillon den Eingang von Kloster zerfetzt – sonst h?tte man das Bauwerk prima “Gerhart-Hauptmann-Landeplatz” nennen k?nnen. Ein sch?nes Signal an alle Promis, die dort vielleicht irgendwann eingeflogen werden. Wie w?r’s stattdessen mit “Gret Palucca Platform”? Das englische “platform” hei?t sowohl “Plattform” wie “B?hne”. Die T?nzerinnen und T?nzer k?nnten aus Dresden eingeflogen werden – und direkt auf der “platform” “performen”. Cool! Denkbar w?re auch “Asta Nielsen Hub”. Es ist immer gut, eine Flugeinrichtung als “hub” zu bezeichnen, so viel kann ich als jemand, der in der N?he des Airports Frankfurt wohnt , mit Sicherheit sagen. “Hub” bedeutet “Zentrum”, “Mittelpunkt”; es klingt gro? und wichtig und nach internationalem Niveau und darauf kommt es ja an, nicht wahr. Und Asta Nielsen h?tte von ihrem Karussell aus – welch netter Anklang an die Drehbewegung der Rotoren – das Landen der Hubschrauber hervorragend verfolgen k?nnen. Sie h?tte den Anblick sicher sehr genossen. Am besten aber w?re “Ilse Ebel Base”. Die ber?hmte Inselfotografin wohnte immerhin gegen?ber. Ob die Verantwortlichen deshalb genau diesen Platz f?r die Hubschrauberlandeplattform gew?hlt haben? Aus Piet?t und Feingef?hl? Es wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Man sieht die zierliche alte Dame f?rmlich vor sich stehen. Wie sie auf der Plattform steht, ihre Kamera im Anschlag, das Haar vom sinkenden Helikopter zerzaust. Nur aufgepasst, dass das Bild von Hiddensee nicht gr?ndlich verwackelt.